Vor ein paar Tagen wurde ich bereits zum wiederholten Male von einem Menschen angesprochen, der zum ersten Mal ein Foto von mir gesehen hatte und überrascht meinte: Du hast ja DUNKLE Haare! Anscheinend kursiert irgendwo in der Welt tatsächlich das Gerücht, alle Steffis oder Stefanies müssten automatisch blond sein. Bis jetzt ist mir das noch gar nicht mal so richtig bewusst gewesen, aber da scheint etwas dran zu sein. Erst recht, als ich per Zufall die folgende Internetseite entdeckte:

www.warumsindsteffisblond.de/

Bei der intensiven Lektüre der Page konnte ich allerdings so einiges über die Vorurteile über meinen Namen lernen. Wird da doch die Frage aufgeworfen: "Weshalb ist nur etwa jede 7. Steffi wirklich intelligent?" Fazit für mich: Da ich mich persönlich für alles andere als doof halte, muss ich eine siebte Steffi sein - und deswegen ebenso etwas Besonderes wie das siebte Ü-Ei.

Erschreckender fand ich hingegen die Tatsache, dass es anscheinend sogar Steffi-Witze gibt. Ein Beispiel:
Warum bleiben Steffis immer vorm Löwenkäfig stehen wenn der Löwe brüllt? Sie sind gespannt welchen Film von MGM sie diesmal zeigen.
Höhöhöhö.

Und beim Navigationspunkt "Steffis und Sex" wurde dann doch wieder Erschreckendes verlautbart: "Steffis sind immer potenzielle Opfer von 3erBMW Fahrern in ihren Nuttentaxis, so ein 3er BMW Fahrer reißt sich gern mal ne Steffi auf." Ähm, wenn ich jetzt sage, was für ein Auto bei uns in der Garage steht und wem es gehört ... also mir nicht ...

Lange Rede, kurzer Sinn: Obwohl mich die Internetseite auf irgendeine Weise schon berührt hat, bin ich jetzt fast direkt versucht, ein Gegenangebot ins Netz zu setzen - zum Beispiel www.warumnichtallesteffisblondundschongarnichtbloedsind.de.

Oder ich ziehe mich einfach fein aus der Affaire und tröste mich damit, dass ich ja gar keine echte Steffi, sondern nur eine Ruf-Steffi und in Wirklichkeit eine Stefanie bin. Damit sieht die Sache schon wieder ganz anders aus.

Es geht doch:

WIR SIND OSCAR!!!!!!!!!!

Samstag Mittag, Münchner Marienplatz. Neben mir fahren auch zwei Jugendliche - ich schätze sie auf ca. 17, höchstens 18 Jahre, die Treppe hoch.

Sagt der eine: "Ey krass, cool! Ich weiß, wo wir hier sind!"
Der andere: "Echt? Wo denn?"
Der eine: "Ey mann, hier waren wir doch auf Klassenfahrt!"
Der andere: "Ey jau, stimmt!"
Der eine: "Eben! Da warst du doch auch dabei! Denn das da (deutet aufs altehrwürdige Münchner Rathaus) - DAS ist das Hofbräuhaus!"

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah ja!

Das ist doch mal ein schönes Jubiläum: Die Münchner Weißwurst wird am heutigen Tag 150 Jahre alt.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Weißwurst! Ich mag dich sehr gerne!

Rosenmontag, Kölner Altstadt. Der Zoch rollt, das Kölsch fließt in Strömen - und neben unsere Gruppe drängeln sich drei bei der Verteilerung der Intelligenz-Einheiten nicht gerade bevorzugte Frauen in die erste Reihe. Wie kleine Kinder schmeißen sie sich für jede noch so kleine Kamelle in den Dreck - und fangen an sich schier zu prügeln, wenn eine Schokoladentafel doch mal an ihnen vorbeifliegt. Plötzlich großes Geschrei. Die eine der Damen, als etwas verkleidet, das möglicherweise wohl eine Katze oder einen Tiger darstellen soll, wirft sich panisch auf den Boden und wühlt im Müll. Die andere, verkleidet als Miss Piggy, tut es ihr gleich. Schließlich stellt sich die Katze hin und ruft in die Runde: "So, alle mal auf den Boden schauen, die Miss Piggy hier hat ihre Geldbörse verloren". Alle suchen ein bisschen - ohne Erfolg. Die Geldbörse lässt sich nicht wieder finden - und Miss Piggy ist sich nicht sicher, ob sie sie nicht vielleicht schon vorher auf dem Weg zum Klo verloren hat.

Fünf Minuten schauen die Mädels weiter dem fröhlichen Karnevalstreiben zu, als Miss Piggy wieder traurig ihr Haupt senkt.

Die Katze: "Bist du traurig?"
Miss Piggy: "Ja."
Die Katze: "Wegen deiner Geldbörse?"
Miss Piggy: "Ja."
Die Katze (Miss Piggy zärtlich umarmend): "Ach komm, mach dir nichts draus. Ist doch nicht schlimm. Dafür hast du schon viele schöne Kamelle gefangen."

Meine Meinung: Das wird Miss Piggy BESTIMMT getröstet haben!

.... Trömmelche jeht,
dann stonn mer all parat
un mer trecke durch de Stadt
un jeder hätt jesaat

Kölle Alaaf, Alaaaaaaaf, Kölle Alaaaaaaaaaaf!

Ich bin dann mal weg - Kamelle sammeln!
Am Aschermittwoch geht es hier sicher weiter!

ICH HAB ES ENDLICH GETAN!
Bin über meinen eigenen Schatten gesprungen - und hab mich seit mindestens zwei Jahren das erste Mal wieder hinter das Steuer eines Autos gesetzt. Zwar nur für eine kleine Strecke (fünf Kilometer hin und fünf wieder zurück), auf der Hinfahrt auch noch mit zitternden Knien und Schweißperlen auf der Stirn - ABER ICH HAB ES GESCHAFFT!!!!

Wer mich und meine panische Angst vor dem Autofahren kennt, die sich in den vergangenen Jahren durch mehr und mehr schwindende Fahrpraxis entwickelt hat, der weiß, dass die Entscheidung, doch wieder zu fahren, ein riesiger Schritt für mich gewesen ist. Und auch, wenn mich andere routinierte Autofahrer mit Sicherheit müde belächeln: Ich bin wahnsinnig stolz, dass ich es endlich gepackt habe!

In den nächsten Wochen möchte ich mir dann als nächstes mal wieder eine mehrspurige Straße vornehmen. Wäre doch gelacht, wenn das nicht auch irgendwie zu meistern ist!

Ich mag den Münchner Ostbahnhof - aber nur am Morgen. Während das Areal spätestens mit Einbruch der Dunkelheit zu einem unschönen Platz wird und man ab ca. 21:30 Uhr Angst haben muss, dass einem bereits betrunkene Kunstparkbesucher ihren Mageninhalt vor die Füße befördern oder man in eine Schlägerei einbezogen wird, ist der Bahnhof gegen neun Uhr in der Frühe in ein ganz eigenes Licht getaucht und von einer angenehmen Geschäftigkeit erfüllt. Eigentlich komme ich morgens nur am Ostbahnhof vorbei, wenn ich noch etwas auf die Post bringen muss. Dann aber genieße ich meinen Weg durch das Gewusel der Menschen zur Rolltreppe, den Geruch von frischen Brötchen, Kaffee, Großstadtalltag. Und ich bin sicher: Viele Menschen, die hier morgens die Gleise wechseln, noch schnell eine Zeitung kaufen oder auf Mitreisende warten, hätten spannende Geschichten zu erzählen.

Meistens hole ich mir auf meinem Rückweg zur S-Bahn immer noch schnell draußen einen Kaffee bei der San Fancisco Coffee Company. Wenn ich dann den warmen Pappbecher in den Händen halte und der Geruch des frisch gebrühten Heisgetränks mit Vanille- oder Karamellaroma in meine Nase steigt - dann wird es meistens ein guter Tag.

... muss lesen ... lesen ... lesen ...

Anette Göttlichers neuestes Werk "Mit Liebe gemacht" hatte ich an einem Abend durch. Jetzt gilt meine ganze Aufmerksamkeit dem lang ersehnten und jetzt endlich erschienenen neuen Sophie Kinsella-Buch "Shopaholic and Baby", das es bis jetzt nur auf englisch gibt und in dem wieder einmal meine heimliche Heldin Becky Bloomwood die Hauptrolle spielt.

Warum müssen zwei meiner Lieblingsautorinnen auch nahezu zeitgleich veröffentlichen? So intensiv habe ich schon lange nicht mehr meine Abende mit einem Buch auf dem Sofa verbracht.

Stell dir vor ...
... du bist Fan einer Fußballmannschaft, die immer zwischen erster und zweiter Liga hin- und herwechselt.
Stell dir vor, genau diese Mannschaft kommt nach München, um gegen den großen FC Bayern zu spielen.
Stell dir vor, dass du dich selbst schon vorab ärgerst, Geld für ein Ticket ausgegeben zu haben, deine Kollegen sich über dich lustig machen, deine Mannschaft erst drei Tage vorer 0:1 gegen den Tabellenletzten verloren hat und du dich schon auf eine totale Klatsche einstellst. Sogar so massiv, dass du im Tippspiel auf ein 5:1 für den FC Bayern tippst ..

... und dann gehst du ins Stadion, sitzt als einzige weiß-blaue zwischen lauter Roten, siehst deine Mannschaft kämpfen, überraschend schön spielen, den neuen Torhüter fighten, genießt, wie die Bayern-Fans ihr eigenes Team auspfeifen - UND DANN NIMMT BOCHUM TATSÄCHLICH EINEN PUNKT AUS DER ALLIANZ ARENA MIT NACH HAUSE!!!!

Manchmal macht die Bundesliga eben doch Spaß!