Donnerstag, 4. Januar 2007

Knapp vorbei ist auch daneben

Schon seit längerer Zeit habe ich einen ausgeprägten Faible für die Handtaschen mit der kleinen Mandarinen-Ente im Logo. Da diese Handtaschen aber nicht nur traumhaft schön, sondern gleichzeitig auch sündhaft teuer sind, befindet sich bis dato nur eine einzige in meinem Besitz - und die war ein Geburtstagsgeschenk. Um so mehr war ich gestern begeistert, als mir zufällig die schönste aller Mandarina Duck-Taschen bei ebay über den Weg "lief" - und ich hingerissen war. Wie oft schon hatte ich im Laden gestanden, sie in der Hand gehalten, das zarte, weiche rote Leder gestreichelt - und mir immer traurig eingestanden, dass ich mir diese Schönheit für die geforderten 299 Euro niemals würde leisten können - bzw. auch überhaupt gar nicht bereit wäre, so viel Geld für eine Handtasche auszugeben. Und trotzdem: Ich war verliebt!

Regelrecht euphorisch war ich also, als ich feststellen durfte, dass ein großer Ebay-Händler (übrigens ein sehr seriöser, renommierter Anbieter, der definitiv auch echte Ware aus Italien anbietet!) die Traumtasche neu ab einem Euro anbot - und die bisherigen Exemplare allesamt für Preise über die virtuelle Ladentheke gegangen waren, die unter einem Drittel vom regulären Ladenpreis lagen. Würde ich diesem Reiz noch widerstehen können? Richtig aufgeregt saß ich also gestern pünktlich vor Ende der Auktion vor dem Rechner - erfreut feststellend, dass der Preis immer noch auf dem Level vom Nachmittag lag. Würde ich mit meinem im Kopf festgesetzten Höchstbetrag möglicherweise den Zuschlag bekommen? Würden mich nur noch wenige Augenblicke von meiner Traumtasche trennen?

Es kam, was kommen musste. Wenige Minuten vor Ende der Auktion setzte eine regelrechte Bieterschlacht ein. Erst kletterte der Preis um fünf Euro, dann um zehn, dann um 15, dann um 20. Drei Frauen waren offensichtlich genauso scharf auf das gute Stück wie ich - was sogar solch seltsame Blüten trieb, dass eine der Damen SICH SELBST immer noch euroweise hochbot - wahrscheinlich, um sicher zu gehen, dass parallel kein anderer bieten kann. 1 Minute, 59 Sekunden, 58 Sekunden, 57 Sekunden .... ich hielt mich für so klug, mein Gebot wirklich erst in den letzten Sekunden einzugeben .... 49 ... 48 .... 47 .... wenn ich die Zeit mit einrechne, um mein Gebot einzugeben und nochmal zu bestätigen, würde ich bald zur Tat schreiten müssen ... 45 .... 44 ... 43.... ich hielt die Spannung nicht mehr aus und drückte den Button "Bieten". Tatsächlich die erlösende grüne Schrift: "Sie sind bei dieser Auktion der Höchstbietende!" .... ich sprühte bereits Funken vor lauter Adrenalin ... 9 .... 8 .... 7 .... Daumen drücken, gleich, gleich ... gleich .... und dann zwei Sekunden vor Ende: SIE SIND VON EINEM ANDEREN BIETER ÜBERBOTEN WORDEN!

Stille. Trauer. Um genau EINEN Euro hatte ich meine Traumtasche verpasst. Ich war am Boden zerstört. So nah dran - und doch nicht gewonnen. In einem Spielfilm wäre jetzt wahrscheinlich alles schwarz-weiß geworden. Das einzige, was mich jetzt noch tröstet, ist das gute Gefühl, dass der Händler NOCH ZWEI EXEMPLARE des guten Stücks im Angebot hat, deren Auktionen in den nächsten Tagen bei ebay enden werden. Was mir allerdings Sorgen macht, ist die Tatsache, dass die drei anderen Frauen, die sich die Schlacht der letzten Minuten geliefert haben, ebenfalls leer ausgegangen sind und eine vierte Bieterin zum Zuge kam. Irgendwie vermute ich, dass wir bei den nächsten Schlachten erneut gegeneinander kämpfen werden ...

Dienstag, 2. Januar 2007

Stromprobleme

Nicht nur bei Manu in Berlin gibt es beizeiten Probleme mit der Energie - auch München ist davon nicht gefreit. Zumindest dann nicht, wenn man ein "nacktes" Raclette-Gerät ohne Pfännchen drunter und ohne Fleisch drauf einfach so volle Pulle aufheizen lässt. So gab es gleich zu Beginn der gemeinsamen Silvesterfeierlichkeiten im kleinen Kreis einen Knall - und alle Lichter und Elektrogeräte in der Wohnung stellten ihre Arbeit ein. Da Frank erst kurz davor zum Glück eine Kerze angezündet hatte, konnte er mit deren sanften Licht den Schutzschalter im Sicherungskasten wieder in Betrieb nehmen - und das gemeinsame Beisammensein wie geplant seinen Lauf nehmen.

Beim gemeinsamen Essen dann das Gespräch über die vorausgegangenen Ereignisse.
Steffi: Also wenn man es mal richtig überlegt, haben wir ja richtig Glück gehabt.
Die anderen Gäste: Wieso?
Steffi: Ja eben jetzt mit dem Raclette. Wäre ja schlimm gewesen, wenn das jetzt ein Stromausfall im ganzen Viertel gewesen wäre - dann hätten wir hier blöd gesessen mit unserem Raclette. Dann hätten wir höchstens mit den Pfännchen zum Backofen gehen können und sie dort überbacken ...

Die Kommentare des Meinigen nach dieser zugegebenermaßen sinnlosen Bemerkung, wie mir gleich darauf auffiel, möchte ich hier nicht im Wortlaut wiedergeben. O.K., wir hätten noch Raclette über der offenen Kerzenflamme machen können. Und in diesem Zusammenhang fiel mir auch gleich wieder so ein blöder Spruch ein, den ich noch aus einem Witzebuch meiner Kindheit in Erinnerung behalten hatte: Es ist gar nicht schlimm, wenn der Strom mal ausfällt. Es ist ohnehin viel gemütlicher bei Kerzenlicht fernzusehen ...

Freitag, 29. Dezember 2006

It was a very good year

So ganz ohne Schönfärberei: 2006 war alles in allem ein tolles Jahr! Wenn nur noch einige kleine unschöne Erlebnisse wegfallen, habe ich überhaupt gar nichts dagegen, wenn 2007 genau so schön, abwechslungsreich, vielseitig wie 2006 wird.

In diesem Sinne: Rutscht gut rüber!

Freitag, 22. Dezember 2006

Modellwechsel

Morgen ist es so weit - meine Neue kommt. Seit Monaten habe ich von der Canon 30d geträumt - jetzt werde ich endlich Besitzer des laut Fachliteratur "Mercedes-Benz unter den digitalen Spiegelreflexkameras auf noch bezahlbarem Preisniveau" und steige in die "Bundesliga der Fotografie" auf. Doch was passiert? Anstatt mich wie blöde zu freuen, dass nun endlich meine Träume wahr werden, war ich gerade regelrecht schwermütig. Nämlich dann, als ich angefangen habe, meine alte 300d in meine alte Fototasche zu packen, die Software zu suchen etc. Fast komme ich mir ein bisschen wie eine Verräterin vor: Zwei Jahre lang waren die Kamera und ich ein tolles Team, haben zusammen viele schöne Bilder geschossen, durch sie ist mein Hobby zur Leidenschaft geworden - und durch sie habe ich gelernt, dass es überall Fotomotive gibt, wenn man nur die Augen öffnet.

Was bleibt, ist das beruhigende Gefühl, dass sie in gute Hände geht. Mein Papa wird ihre Qualitäten zu schätzen wissen!

Haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaach

Wieso musste mir der schönste Mann der Welt gestern abend nicht nur eine Hand, sondern BEIDE geben? Jetzt kann ich mich in diesem Jahr nicht mehr waschen. :-(

hartmut_engler

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Zum Sterben schön

Es mag ja sein, dass man sich über die Qualität der neu gegründeten ProSieben-Popstars-Band "Monrose" streiten kann. Aber das, was die Bild-Zeitung aktuell auf bild.de schreibt, ist schon höchst grenzwertig ...

Monrose sangen an Alenas (2) Sterbebett
Vier Tage später war sie tot


So schlecht singen sie nun auch wieder nicht!

Montag, 18. Dezember 2006

GRMPFL!

- Vier wunderschöne Wandkalender mit den von mir im Laufe des Jahres geschossenen schönsten Fotos bestellt.
- Bestellung am 6. Dezember abgeschickt und damit der Vorgabe "Bestellungen, die nach dem 12.12. eingehen, können vor Weihnachten leider nicht mehr versendet werden" mehr als ausreichend Rechnung getragen.
- Nach dem angeblich errechneten Versanddatum jeden Tag gespannt auf den Büro-Postboten gewartet.
- Heute frustriert im Snapfish-Labor angerufen und nach Status der Bestellung gefragt.
- "Och, das ist komisch, der muss noch irgendwo hier rumliegen - oder ist vielleicht auch noch nicht produziert" als Antwort bekommen.
- Gefragt, ob bis Weihnachten noch mit der Bestellung zu rechnen sei.
- Leider keine befriedigende Antwort bekommen ...

Wie gut, dass ich für zwei der zu Beschenkenden noch ein Alternativ-Präsent im Angebot habe. Aber den Blick meiner Oma möchte ich sehen, wenn ich ihr sagen muss, dass das Geschenk leider nicht rechtzeitig fertig wurde und ich ihr statt dessen ein schönes Weihnachtsgedicht aufssage ...

SAFTLADEN!

Sonntag, 17. Dezember 2006

Supply Chain X-Mas

Seitdem ich durch meinen Jobwechsel im Frühjahr ja nun Tag für Tag sehr viel mit der Logistik-Branche zu tun habe, sind die Weihnachtsvorbereitungen natürlich keine einfachen Weihnachtsvorbereitungen mehr. Statt dessen gilt es, die Supply Chain X-Mas 2006 zu einem erfolgreichen Ende zu bringen und durch den Einsatz verschiedener Rohstoffe (Zeit, Geld, Mehl, Fleisch, Wein etc.) ein erfolgreiches Endprodukt "Weihnachtsfeier im familiären Kreise" zu erreichen. Deadline der Vorbereitungs-Vorstufe ist der 23. Dezember, ca. 14 Uhr, wenn Humankapital aus Nordrhein-Westfalen und dem Schwarzwald eintrifft. Die letzten Milestones müssen dann bis zum 24. Dezember, 19:22 Uhr (Beginn des Heilig-Abend-Essens in direktem Anschluss an die Lindenstraße) erreicht sein.

Next Step wird jedoch ein beschaffungslogistischer Projektplan sein, um auch keinen der erforderlichen Nahrungs-Rohstoffe zu vergessen. Die Produktion einer entsprechenden To Do-List wird in meinem persönlichen X-Mas-Projektplan auf jeden Fall Prio 1 bekommen.

Samstag, 9. Dezember 2006

Verdrommelt

Samstag nachmittag, irgendwann nach halb vier, Steffi + Freundin in der Allianz-Arena. Es ist saukalt und regnet, die Bayern spielen mäßig - und hinter uns sitzt zu allem Überfluss noch eine Gruppe junger Franken - acht bis zehn kleine Jungs zwischen zehn und 12 Jahren, offensichtlich das erste Mal im neuen Stadion. Schon beim Warmspielen kennt die Begeisterung der Jungs keine Grenzen. Sie schreien und jubeln und klatschen, wenn Schweini Olli einen Ball zuspielt - und werden fast hysterisch, als ich mir anmaße, mal für zwei Sekunden aufzustehen, die Würstchenbrötchen-Krümmel von meinem Mantel zu fegen - und ihnen so für einen kleinen Moment die Sicht zu verstellen. Was auch immer passiert - es wird im tiefsten frännngggisch kommentiert. Das nervt zwar nach einer Weile - hat zwar einen gewissen Unterhaltungswert.

Und so ergab sich auch der folgende Dialog, als der Fanblock-Trommler der Bayern mal für ein paar Sekunden aus dem Takt kam:

- Maaaarrrrrrius Maaaariiiuuuus
- Wooos isss?
- Hest des gehööööörrd?
- Woooos?
- Na der Drommler! Der hat sich verdrommelt!

A. und ich haben uns daraufhin nicht verdrommelt, aber beömmelt vor Lachen. Und bekamen kurze Zeit später keine Luft mehr, als der farbige Cottbusser Abewehrspieler da Silva den Ball ergattert, übers Feld läuft - und die Szene wie folgt von den jungen Fans kommentiert wurde ...

- Maarrriiius
- Wos isss?
- Jeetz hat där scho wieder den Ball
- Ja wääär?
- Ja der kohleschwaze Nägerrr

Ohne Worte!

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